Московский государственный лингвистический университет
Кафедра грамматики и истории немецкого языка
Referat zum Thema:
“Ausgliederung der Wortarten”
Выполнила студентка 304 группы
факультета немецкого языка
Бушманова А.С.
Москва – 2011
Die Wörter einer Sprache stehen nicht einzeln, sondern lassen sich zu bestimmten Gruppen zusammenfassen. Dabei ist nicht der konkrete semantische Inhalt eines Wortes entscheiden, sondern dessen abstrakte grammatische Bedeutung. Solche Wortgruppen nennt man Wortarten
. Eine Wortart fasst Wörter zusammen, die durch bestimmte gemeinsame Merkmale gekennzeichnet sind. Diese Merkmale sind: 1) die gemeinsame grammatische Bedeutung; 2) die gleichen grammatischen Kategorien; 3) die gleichen syntaktischen Funktionen; 4) die Art der Wortbildung.
Die Kategorie der Wortarten ist ein grundlegender Begriff für die gesamte Grammatik. Das ist eine klassifizierende Kategorie. Sie ordnet den Wortschatz in Wortklassen und ermöglicht somit die Beschreibung seines Funktionierens beim Sprechen.
Wortarten sind Wortklassen, in die die Grammatik den Wortschatz einer Sprache gliedert. Die Zugehörigkeit des Wortes zu einer bestimmten Wortart wird durch den Charakter seines Funktionierens in der Sprache bestimmt.
Im Duden kommen bei der Abgrenzung der Wortarten offenbar syntaktische, morphologische und semantische Kriterien zum Einsatz:
Auf Grund der unterschiedlichen Funktion im Satz und der damit eng verknüpften Formmerkmale, Anordnung und Beziehungen zueinander können verschiedene Klassen von Wörtern unterschieden werden, die sich auch semantisch voneinander abgrenzen lassen und die man Wortarten nennt. Nach ihrem Hauptmerkmal bilden wir zwei Gruppen von Wortarten: die flektierbaren und die unflektierbaren.
Diese Formulierung, aber auch der Überblick über die einzelnen Wortarten nennt an erster Stelle syntaktische und morphologische Eigenschaften, erst an zweiter Stelle solcher semantische Art. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Wortarten im Duden im Prinzip durch flexematische Formmerkmale und durch Funktionen im Satz bzw. ihre Distribution in Syntagmen definiert sind und dass die so gewonnenen Klassen anschließend auch semantisch beschrieben werden; allerdings findet sich für diese Interpretation keine explizite Bestätigung im Text. Die Kurzbeschreibungen der einzelnen Wortarten nennen jeweils Beispielwörter aus der Wortklasse, morphologische und syntaktische Eigenschaften, semantisch-pragmatische Merkmale. Insgesamt listet der Duden 8 bzw. 9 Wortarten
auf: die flektierbaren Verben, Substantive, Adjektive, Artikel
und Pronomina
sowie die unflektierbaren Adverbien, Partikeln, Präpositionen
und Konjunktionen
. Für sich genommen ist jedes einzelne morphologische, syntaktische oder semantische Merkmal nicht hinreichend, um eine Wortart zu bestimmen. Es lässt sich also kein Leitkriterium erkennen. Erst in der Zusammenschau aller drei Aspekte werden Konturen der jeweiligen Wortart erkennbar. So hat z.B. das Adjektiv die syntaktischen Funktionen: "Attribut, adverbiale Bestimmung"; dies gilt aber auch für Adverbien (das Haus dort
) oder Substantive (er kommt Dienstag
). Seine Distribution ist angegeben als "mit Substantiv bzw. Verb", was ebenso für Artikel, Verben, Adverbien u.a. gelten kann. Auch das semantische Merkmal 'Benennung von Eigenschaften oder Merkmalen' ist allein nicht geeignet, Adjektive zuverlässig von anderen Wortarten abzugrenzen. Erst das morphologische Merkmal "Deklination, Komparation" bringt mehr Klarheit (obwohl auch Adverbien vereinzelt steigerbar sind).
Zur Distinktivität der so definierten Wortklassen heißt es im Duden: "Die in diesem Überblick gezogenen Grenzen zwischen den einzelnen Wortarten sind nicht starr." Als Beispiele werden die Substantivierung nichtsubstantivischer Wörter angeführt, Partizipien, welche in bestimmten Verwendungen als Adjektive anzusehen seien (reizend, gerissen
), schließlich Präpositionen, die aus Substantiven (dank, infolge
), Adjektiven (nördlich, gelegentlich
) und Partizipien (ungeachtet
) gewonnen wurden. Auch wenn sich ein Teil dieser Beispiele als "echte" Homonymie (also mit semantischen Unterschieden) erklären lässt (reizend, dank
), so ist doch festzuhalten, dass der Duden auch systematische Zuweisung zu mehreren Wortklassen zulässt, z.B. bei Substantivierungen oder – in einem gewissem Sinne – bei Pronomina und Artikeln. In anderen Fällen jedoch werden eben solche Doppelklassifizierungen strikt abgelehnt, z.B. bei Adjektiven und Adverbien.
O.I.Moskalskaja
berücksichtigt viele Klassifikationen verschiedener Wissenschaftler und schlägt eine zusammenfassende Einteilung des Wortschatzes in Wortarten vor:
I. Eigentliche Wortarten (Autosemantika):
a) benennende oder nominative: Substantiv, Verb, Adjektiv
(einschließlich der qualitativen Adverbien), Adverb
b) verweisende: Pronomen
c) zählende: Numerale
II. Funktionswörter (Sznsematika):
a) mit syntaktischer Funktion: Präposition, Konjunktion, Kopula, Partikel
b) mit morphologischer Funktion: Artikel, Hilfsverb
III. Modalwort
IV. Interjektion
Die moderne Grammatik verfügt über keine einheitliche Klassifikation des Wortschatzes in Wortarten. Diese variiert einerseits von Sprache zu Sprache, was durch die Eigentümlichkeit des Sprachbaus einzelner Sprachen gerechtfertigt ist; andererseits, und in einem viel größeren Ausmaße, variiert sie je nach der Forschungsrichtung. In diesem Referat verweise ich nur auf einige Klassifikationen der deutschen Autoren, die die Vielfalt der Wortklasseneinteilung betonen.
Die exemplarische Untersuchung der Wortartdefinition in den vier hier besprochenen Grammatiken hat gezeigt, dass die verschiedenen Ansätze zwar mehr oder weniger schlüssig sind, aber dass keiner von ihnen imstande ist, sämtliche Anforderungen an eine "ideale" Wortklassendefinition zu erfüllen. Vermutlich liegt dies in der Natur der Sache. Den meisten Klassifizierungen liegen nicht zufällig syntaktisch-distributionelle Kriterien zugrunde; denn Wortklassen sollen schließlich etwas über die syntaktische Verwendbarkeit ihrer Mitglieder aussagen. Die Wortart/klasse erscheint nicht mehr als Merkmal des Wortes selbst, sondern als etwas ihm Äußerliches: als eine von mehreren Gebrauchsmöglichkeiten.
Московский государственный лингвистический университет
Кафедра грамматики и истории немецкого языка
Referat zum Thema:
“Die Darstellung des Imperativs und des Konjunktivs ”
Выполнила студентка 304 группы
факультета немецкого языка
Бушманова А.С.
Москва – 2011
Der verbale Modus
wird heutzutage als Komponente einer umfassenderen syntaktischen (begrifflichen bzw. funktional- semantischen) Kategorie der Modalität betrachtet, der ein grammatisch-lexikales oder ein funktional-semantisches Feld von sprachlichen Mitteln entspricht.
Die Kategorie der Modi
(Sagweisen, Aussageweisen) gehört ebenfalls zu den prädikativen oder satzgestaltenden Kategorien des Verbs, die den Satz als eine Ȁuβerung oder ein Teil einer Ȁuβerung prägen. Durch den Modus des Verbs charakteresiert der Sprechende das geschilderte Geschehen und somit seine gesamte Ȁuβerung hinsichtlich der Realität : der Sprecher muss stets zwischen zwei Möglichkeiten wählen, er kann den in seiner Ȁuβerung benannten Sachverhalt entweder als real, wirklich oder als nur gedacht, irreal, vorgestellt bzw. beabsichtigt darstellen.
In meinem Referat möchte ich die Darstellung des Konjunktivs und des Imperativs sowohl bei den russichen, als auch bei den deutschen Autoren erforschen.
In der Duden-Grammatik findet man die Darstellung des Konjunktivs auf folgende Weise:
Im Vergleich mit den indikativischen Formen stellen konjunktivische eher die Ausnahme dar. Der Konjunktiv wird nur unter ganz bestimmten Bedingungen gewählt, die man hier “Funktionsbereiche” nennt.
Funktionsbereich I: Aufforderung und Wunsch
Auβerhalb der indirekten Rede und des modalen Relativsatzes spielt der Konjunktiv I
nur eine geringe Rolle. Er dient zum Ausdruck eines Wunsches, einer Bitte oder einer Aufforderung – die Funktionen sind nicht immer eindeutig zu trennen – und begegnet sowohl im Haupt- als auch im Nebensatz.
Hauptsatz
Zum Ausdruck eines Wunsches oder einer Aufforderung wird am häufigsten sein
in den Konjunktiv gesetzt : Seien
wir doch vernünftig!
Von den Modalverben werden vor allem mögen
, wollen
und sollen
gebraucht: Man möge
es verstehen oder verurteilen!
Nebensatz
Wenn der Konjunktiv I im abhängigen Wunsch- oder Finalsatz auftritt, dann handelt es sich um die indirekte Wiedergabe eines direkt geäuβerten Wunsches, einer direkt geäuβerten Bitte oder Aufforderung. Die Form der direkten Ȁuβerung kann der Imperativ sein, der Konjunktiv I oder eine Infinitivfügung mit sollen.
Funktionsbereich II: Irrealität und Potentionalität
Der Konjunktiv II
dient als Zeichen dafür, dass der Sprecher/Schreiber seine Aussage nicht als Aussage über Wirkliches, über tatsächlich Existierendes verstanden wissen will, sondern als eine gedankliche Konstruktion, als eine Aussage über etwas nur Vorgestelltes, nur möglicherweise Existierendes. In diesem Sinne ist der Konjunktiv II ein Modus des Irrealität und Potentionalität.
Der Konjunktiv II
wird häufig zum Ausdruck gewisser Einstellungen und Haltungen benutzt, beispielsweise zum Ausdruck:
-
einer höflichen, in die Frageform gekleideten Bitte, die die direkte Aufforderung vermeiden möchte: Würden
Sie das bitte für mich erledigen
?
- einer vorsichtigen, unaufdringlich-zurückhaltenden Festestellung, die den Partner nicht vor den Kopf stoβen möchte: Ich wünschte
, dass Sie nachgäben
.
Der Konjunktiv II wird auch gebraucht:
- bei der Feststellung eines unter Umständen nur mühsam erreichten Ergebnisses, das an sich eine Tatsache darstellt: Das wären
wir endlich! Das wäre
getan!
- bei einer zweifelnden, zögern-überlegenden Frage: Wäre
das möglich? Ich hätte
im Lotto gewonnen
?
- zur Kennzeichnung eines Vorbehaltes gegenüber der Glaubwürdigkeit einer Aussage: Du hast im Lotto gewonnen. – Das wäre
schön!
- bei einer Vermutung oder Annahme, die eine eindeutige Feststellung vermeiden möchte: Sie könnte
auch einen anderen Weg genommen haben.
Nach O.I.Moskalskaja warden Im Deutschen drei Modi unterschieden: der Indikativ, der Konjunktiv und der Imperativ. Der Indikativ und der Konjunktiv verfügen über ein entwickeltes Formensystem, das nach Person, Numerus, Tempus und Genus unterscheidet.
Der Indikativ ist die allgemeine Form sprachlicher Ȁuβerungen. Er dient sowohl zur Führung eines Gesprächs als auch zur Erzählung und zur sachlichen Darstellung. Gegenüber dem Indikativ spielen der Konjunktiv und der Imperativ eine bechränkte Rolle. Dabei dient der Imperativ zum Ausdruck der verschiedenen Formen der Aufforderung. Der Konjunktiv ist an bestimmte Satzformen gebunden.
Es gibt einen Vorschlag von O.I. Moskalskaja , den Konjunktiv
in K I und in K II aufzugliedern, unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Verwendungsweisen durchaus akzeptabel, wenn auch die Formen des K I durch die Formen des K II in bestimmten Fällen (indirekte Rede, irrealer Vergleich) zur Verdeutlichung ersetzt werden können.
O.I. Moskalskaja schlieβt sich auch der Meinung an, dass “der Imperativ
nicht mit dem Indikativ und dem Konjunktiv in eine grammatische Kategorie zusammengehört, sondern ihnen als eine ganz selbstständige kategorielle Form gegenübersteht”.
die Formen des Indikativs die Formen des Konjunktivs (“Wirklichkeitsformen”) (“möglichkeitsformen oder Nichtwirklichkeitsformen”)
Dadurch will O.I. Moskalskaja die Gebundenheit des Imperativs an nur einen bestimmten kommunikativen (intentionalen) Ȁuβerungs- bzw. Satztyp betonen.
Wir sehen, dass es verschiedenartige Darstellungen des Konjunktivs und des Imperativs und grundverschiedene Meinungen dazu im Deutschen gibt. Wenn man aber die unbezweifelbare Tatsache berücksichtigt, dass erstens der Imperativ ebenfalls wie die Formen des Indikativs und des Konjunktivs dieselbe semantisch-strukturelle Rolle im Satz, und zwar die seines Zentrums, spielt und dass zweitens Aussage, Frage und Aufforderung die Gegenglieder ein und derselben kommunikativ-pragmatischen (bzw. intentionalen) Kategorie der Redeabsicht sind, so erweist sich die Tendenz, den Imperativ aus der Kategorie des Modus auszurahmen, als völlig unbegründeten.
Was den Konjunktiv angeht, ist seine Darstellung sowohl bei den russischen als auch bei den deutschen Autoren nicht so verworren und kompliziert. Man unterscheidet viele Besonderheiten der Bedeutungen des Konjunktivs und seiner Funktionen in der Rede.
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